Montag, 13. Dezember 2010

Storytelling - lässt Fantasien wahr werden


Geschichten erzählen ist eine tolle Sache. Partys werden unterhaltsamer, Wissen wird leichter vermittelt, aber vor allem: Geschichten sind eine der besten verbalen Verführungsstrategien.
Damit meine ich natürlich nicht, dass du deinem neuen Bekannten vorjammern sollst, wie viele Geschäfte du abklappern musstest, um diese „10 Dinge, die in deinem Kleiderschrank nicht fehlen dürfen“ zu erstehen, und dann rief auch noch deine beste Freundin Tina an, die hat ja soo Probleme...
Das Storytelling als altbewährte Pick-up-Masche ist eine raffinierte Methode, die Geisteshaltung deines Gegenüber auf eine dir willkommene Weise zu beeinflussen (und ist damit ein Aspekt der Neurolinguistischen Programmierung, NLP, die uns noch viel beschäftigen wird). Wie wir schon im Kapitel "Body Language" besprochen haben, ist es sehr wahrscheinlich, dass ein Mann Sex mit dir will, wenn er sowieso gerade an Sex denkt. Und das ist nun wirklich nicht schwer herbeizuführen! Das Storytelling hat in unserem Falle also das Ziel, den Mann in einen von uns erwünschten Zustand zu versetzen, z.B. Begehren, Interesse, Abenteuerlust, oder schlicht Geilheit. Ein beliebtes Muster für solche Erzählungen sind Geschichten von Freunden oder Bekannten (können natürlich auch erfunden sein), die sich in einer bestimmten Situation befanden, bestimmte starke Gefühle empfanden und sich daher auf bestimmte Weise verhielten. Diese Situation sollte natürlich in einer gewissen Analogie mit der euren stehen, und die Gefühle sind eben die erwünschten, und sollten deshalb so plastisch beschrieben werden, dass der Mann gar nicht anders kann als mitzuempfinden. Geschichten versetzen den Zuhörer normalerweise in eine Art Trance-Zustand (wie es zum Beispiel auch beim Fernsehen geschieht) und machen ihn so leichter empfänglich für die Botschaft, die du vermitteln willst.
Soweit ein kurzer Abriss der Theorie. Das Schöne am Storytelling ist ja, dass es schon mit diesem bisschen Grundwissen effektiv eingesetzt werden kann (natürlich gibt es noch jede Menge technische Feinheiten, die den Erfolg noch wahrscheinlicher machen, aber dazu ein andermal). Damit du diese Technik der verbalen Verführung gleich ab sofort einsetzen kannst, hier ein einfaches Beispiel aus meiner Praxis.
Du sitzt in einer Bar mit einer jugendlichen Ausgabe von Hugh Jackman und hättest absolut nichts dagegen, die Unterhaltung über die Inneneinrichtung der Bar zugunsten eines leidenschaftlichen Kusses abzubrechen. Also erzählst du ihm folgendes:
„Du hast Recht, das Ambiente ist wirklich fantastisch – wir sollten es genießen, solange es noch da ist. Meinem Kumpel Tom ist in Paris nämlich etwa absolut Unglaubliches passiert: In einem Moment saß er noch gemütlich mit einer Französin plaudernd auf dem Sofa, und im nächsten Augenblick stand die Bar in Flammen! Eine Gasleitung war explodiert und sie konnten sich gerade noch so auf die Straße retten. Es war Januar und überall lag Schnee und natürlich hatten sie ihre Jacken in der Garderobe liegen gelassen. Aber dann gab ihnen jemand eine Decke, und da standen sie nun eng aneinander geschmiegt im schneienden Paris, und es wurde irgendwie immer wärmer zwischen ihnen beiden, hinter ihnen loderte das Feuer, sie hielten sich aneinander fest und spürten die Hitze ihrer Körper, und sie dreht sich mit geöffneten Lippen zu ihm und sieht ihm tief in die Augen, und er erbebt förmlich vor Verlangen, spürt, wie sich ihre Brüste an ihn drücken, aber anstatt sie zu küssen, sagt er nur: „Ich schätze mal, der Kaffee ging aufs Haus“, dreht sich um und geht. Und bis heute fragt er sich, was in dieser Nacht noch alles hätte geschehen können, wenn er sich nur getraut hätte.“
Diese Geschichte ist zwar nicht besonders raffiniert und kann natürlich noch viel ausführlicher erzählt werden; ich denke aber, dass hier die wichtigsten Elemente gut rüberkommen: Du bekommst sofortige Aufmerksamkeit (Feuer und Explosionen, nenn mir den Kerl, der nicht drauf steht) und kannst anschließend sehr gut die entsprechenden Emotionen wecken. Worte wie „geöffnete Lippen“ wecken natürlich sofort starke sexuelle Assoziationen. Wichtig ist, dass der Kerl in der Geschichte das Mädchen haben kann und will und seine Chance hätte nutzen sollen.
Du solltest das Ganze mit eher tieferer (aber nicht pornomäßig gehauchter) und weich modulierter Stimme vortragen und ihm an den entsprechenden Stellen in die Augen sehen, auch, um zu kontrollieren, wie er emotional auf die Geschichte reagiert. Teile, die ihn besonders fesseln, solltest du ausschmücken; wenn du besonders provokativ sein willst, kannst du noch hinzufügen, dass du das Mädel sofort geküsst hättest. Die Geschichte kann je nach Situation anekdotisch oder romantisch erzählt werden; in jedem Fall wird dein Gegenüber nun sehr wahrscheinlich seine Chance bei dir nutzen wollen. Wenn ihr ohnehin schon eng beieinander sitzt, ist die Geschichte der perfekte Übergang für einen Kuss (einer von euch beiden wird dann ja wohl mutig genug dazu sein); wenn ihr noch in der Phase der frühen Annäherung seid, lenkt sie ihn auf jeden Fall schon in die richtige Richtung.
Ihr werdet sehen, dass das Storytelling eine mächtige Waffe der Verführung ist (weitaus mächtiger als das Aussehen von Megan Fox).
Daher also nun die Aufgabe des Tages:
Erzählt die Geschichte eurer nächsten interessanten Bekanntschaft und schaut, was passiert (ihr habt damit nichts zu verlieren). Oder noch besser: Denkt euch eure eigenen Geschichten aus und schreibt sie mir!


In diesem Sinne,
Go Girl, go!
Eure Catherine

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