Donnerstag, 16. Dezember 2010

Body Talk - Schluss mit indirekt!




Nachdem wir uns im Artikel „Body language“ schon mit unserem eigenen Körper und den Signalen, die wir ausstrahlen wollen, beschäftigt haben, geht es nun um die Interaktion mit seinem Körper (also die nonverbale Kommunikation, die später zur wirklich interessanten Interaktion führen soll). Generell gilt: Frauen dürfen Männer eher anfassen als umgekehrt. Ein Mann, der die Frau im Gespräch häufig anfasst, kann bedrohlich oder einschüchternd wirken, die Frau hingegen nicht. Dennoch sollten wir natürlich nicht permanent an unserem potentiellen Partner herumtätscheln. Gezielte Berührungen an den richtigen Stellen und zum richtigen Zeitpunkt hingegen lassen die Luft zwischen euch knistern, bauen sexuelle Spannung auf.
Oftmals ist es geschickt, die Berührung mit einem Kompliment zu verbinden: „Oh, du hast ja tolle Locken, darf ich mal anfassen?“ oder einfach durchwuscheln, während du ihn für seine Haarpracht lobst. Überhaupt bekommen Männer viel zu selten Komplimente und reagieren deshalb eigentlich immer sehr positiv darauf. (Noch ein Beispiel: Seine Hand ergreifen, an den Fingern entlangfahren und sagen „du hast so elegante große Hände, spielst du Klavier?“ Natürlich nur, wenn du es ehrlich meinst.)
Des Weiteren können Berührungen gezielt eingesetzt werden, um Rapport aufzubauen – wieder ein Begriff aus der Hypnose/NLP, der sich auf die positive Empathie bezieht, die sich zwischen euch aufbauen soll (das „Gleichschwingen“), was dann auch zu einer Anpassung der Wünsche und Absichten führt. Stimmst du ihm beispielsweise zu, oder lobst ihn für etwas, drücke für einen kurzen Moment seinen Unterarm. Indem er diese Berührung mit einem positiven Gefühl verbindet (z.B. Anerkennung – extrem wichtig!), „verankerst“ du sozusagen das positive Gefühl mit dieser Stelle, und kannst es bei neuerlichen Berührungen wieder hervorrufen. Bringt er dich zum Lachen, oder amüsiert ihr euch in der Gruppe über dasselbe, lege ihm kurz die Hand auf den Oberschenkel. Diese kleinen gezielten Berührungen verstärken in ihm das Gefühl eurer Gemeinsamkeit. Je stärker sich der „Anker“ bei ihm einprägt, desto leichter fällt es dir danach, ihn mit nur einem kurzen leichten Druck an besagter Stelle wieder in das positive Gefühl zu versetzen – weshalb er dann auch dich und deine Berührungen mit positiven Gefühlen assoziiert!
Es gibt noch weitere Möglichkeiten, seine Aufmerksamkeit durch Anfassen auf dich zu lenken. Wird er dir mit einem Begrüßungsküsschen vorgestellt, lege ihm dabei sacht die Hand in den Nacken und achte darauf, dass deine Lippen seine Wangen streifen.
Wenn du jemanden in der Disco oder in einer vollen Bar zufällig (oder auch gezielt) anrempelst, dreh dich zu ihm hin, lächle und lege ihm die Hand auf die Schulter oder sogar an den Hals während du dich entschuldigst. In den meisten Fällen wird er positiv reagieren (schlimmstenfalls sagt er einfach nur „ist schon gut“ und dreht sich weg) und du kannst gleich ein Gespräch anknüpfen, so nach dem Motto „hoppla, da hatte ich wohl eine Margarita zuviel. Hast du die mit Pfirsichgeschmack schon probiert? Darf ich dich auf ein Gläschen einladen, um mich für die schwere Körperverletzung zu entschuldigen?“ Der Rest ist Geschichte.
Oft kannst du ihn auch ganz direkt ansprechen: „Du siehst verspannt aus, soll ich dir den Nacken massieren?“ Achte dabei auf langsame Bewegungen und gleichmäßigen Druck.
Eine ganz besonders schöne Idee, um sexuelle Spannung zwischen euch entstehen zu lassen, ist das Handlesen. Jeder Mensch liebt es, wenn man ihm Dinge über ihn selbst erzählt. Du kannst die Handlese-Routine mit dem Kompliment verbinden, oder auch direkt fragen: „Ich habe mir neulich ein Buch über das Handlesen besorgt. Darf ich mal bei dir ausprobieren, ob es funktioniert?“ Ich habe noch nie eine negative Antwort bekommen. Während du ihm etwas über seine innere Stärke und seinen Humor erzählst, fahre mit den Fingerspitzen ganz sanft die Linien seiner Hand nach, so in etwa zwischen Kitzeln und Streicheln. Ich habe einem Mann übrigens einmal erzählt, dass sein ausgeprägter Venushügel auf seine Sexsucht hinweist. Das hat er mir prompt bewiesen.
Zum Thema Handlesen werde ich noch mindestens ein weiteres Kapitel verfassen, da es wirklich eine tolle Möglichkeit ist, mit Menschen in Kontakt zu kommen (und sie psychologisch zu manipulieren).

Wie ihr seht, gibt es eine große Auswahl an Berührungen, die subtil Interesse vermitteln, ohne aufdringlich zu sein. Es ist ganz wichtig, dass ihr immer Berührungen wählt, die in ihm ein positives Gefühl erzeugen, er soll sich ja mit euch wohlfühlen. Und nur keine Scheu, die meisten Männer sind ganz verrückt nach weiblicher Berührung (ich glaube, dass das unter anderem daran liegt, dass kleine Jungs viel weniger gestreichelt und liebkost werden als kleine Mädchen). Mit Aufmerksamkeit und Zärtlichkeit kannst du jeden Mann erobern.


In diesem Sinne,
Go girl, go!
Eure Catherine

Montag, 13. Dezember 2010

Storytelling - lässt Fantasien wahr werden


Geschichten erzählen ist eine tolle Sache. Partys werden unterhaltsamer, Wissen wird leichter vermittelt, aber vor allem: Geschichten sind eine der besten verbalen Verführungsstrategien.
Damit meine ich natürlich nicht, dass du deinem neuen Bekannten vorjammern sollst, wie viele Geschäfte du abklappern musstest, um diese „10 Dinge, die in deinem Kleiderschrank nicht fehlen dürfen“ zu erstehen, und dann rief auch noch deine beste Freundin Tina an, die hat ja soo Probleme...
Das Storytelling als altbewährte Pick-up-Masche ist eine raffinierte Methode, die Geisteshaltung deines Gegenüber auf eine dir willkommene Weise zu beeinflussen (und ist damit ein Aspekt der Neurolinguistischen Programmierung, NLP, die uns noch viel beschäftigen wird). Wie wir schon im Kapitel "Body Language" besprochen haben, ist es sehr wahrscheinlich, dass ein Mann Sex mit dir will, wenn er sowieso gerade an Sex denkt. Und das ist nun wirklich nicht schwer herbeizuführen! Das Storytelling hat in unserem Falle also das Ziel, den Mann in einen von uns erwünschten Zustand zu versetzen, z.B. Begehren, Interesse, Abenteuerlust, oder schlicht Geilheit. Ein beliebtes Muster für solche Erzählungen sind Geschichten von Freunden oder Bekannten (können natürlich auch erfunden sein), die sich in einer bestimmten Situation befanden, bestimmte starke Gefühle empfanden und sich daher auf bestimmte Weise verhielten. Diese Situation sollte natürlich in einer gewissen Analogie mit der euren stehen, und die Gefühle sind eben die erwünschten, und sollten deshalb so plastisch beschrieben werden, dass der Mann gar nicht anders kann als mitzuempfinden. Geschichten versetzen den Zuhörer normalerweise in eine Art Trance-Zustand (wie es zum Beispiel auch beim Fernsehen geschieht) und machen ihn so leichter empfänglich für die Botschaft, die du vermitteln willst.
Soweit ein kurzer Abriss der Theorie. Das Schöne am Storytelling ist ja, dass es schon mit diesem bisschen Grundwissen effektiv eingesetzt werden kann (natürlich gibt es noch jede Menge technische Feinheiten, die den Erfolg noch wahrscheinlicher machen, aber dazu ein andermal). Damit du diese Technik der verbalen Verführung gleich ab sofort einsetzen kannst, hier ein einfaches Beispiel aus meiner Praxis.
Du sitzt in einer Bar mit einer jugendlichen Ausgabe von Hugh Jackman und hättest absolut nichts dagegen, die Unterhaltung über die Inneneinrichtung der Bar zugunsten eines leidenschaftlichen Kusses abzubrechen. Also erzählst du ihm folgendes:
„Du hast Recht, das Ambiente ist wirklich fantastisch – wir sollten es genießen, solange es noch da ist. Meinem Kumpel Tom ist in Paris nämlich etwa absolut Unglaubliches passiert: In einem Moment saß er noch gemütlich mit einer Französin plaudernd auf dem Sofa, und im nächsten Augenblick stand die Bar in Flammen! Eine Gasleitung war explodiert und sie konnten sich gerade noch so auf die Straße retten. Es war Januar und überall lag Schnee und natürlich hatten sie ihre Jacken in der Garderobe liegen gelassen. Aber dann gab ihnen jemand eine Decke, und da standen sie nun eng aneinander geschmiegt im schneienden Paris, und es wurde irgendwie immer wärmer zwischen ihnen beiden, hinter ihnen loderte das Feuer, sie hielten sich aneinander fest und spürten die Hitze ihrer Körper, und sie dreht sich mit geöffneten Lippen zu ihm und sieht ihm tief in die Augen, und er erbebt förmlich vor Verlangen, spürt, wie sich ihre Brüste an ihn drücken, aber anstatt sie zu küssen, sagt er nur: „Ich schätze mal, der Kaffee ging aufs Haus“, dreht sich um und geht. Und bis heute fragt er sich, was in dieser Nacht noch alles hätte geschehen können, wenn er sich nur getraut hätte.“
Diese Geschichte ist zwar nicht besonders raffiniert und kann natürlich noch viel ausführlicher erzählt werden; ich denke aber, dass hier die wichtigsten Elemente gut rüberkommen: Du bekommst sofortige Aufmerksamkeit (Feuer und Explosionen, nenn mir den Kerl, der nicht drauf steht) und kannst anschließend sehr gut die entsprechenden Emotionen wecken. Worte wie „geöffnete Lippen“ wecken natürlich sofort starke sexuelle Assoziationen. Wichtig ist, dass der Kerl in der Geschichte das Mädchen haben kann und will und seine Chance hätte nutzen sollen.
Du solltest das Ganze mit eher tieferer (aber nicht pornomäßig gehauchter) und weich modulierter Stimme vortragen und ihm an den entsprechenden Stellen in die Augen sehen, auch, um zu kontrollieren, wie er emotional auf die Geschichte reagiert. Teile, die ihn besonders fesseln, solltest du ausschmücken; wenn du besonders provokativ sein willst, kannst du noch hinzufügen, dass du das Mädel sofort geküsst hättest. Die Geschichte kann je nach Situation anekdotisch oder romantisch erzählt werden; in jedem Fall wird dein Gegenüber nun sehr wahrscheinlich seine Chance bei dir nutzen wollen. Wenn ihr ohnehin schon eng beieinander sitzt, ist die Geschichte der perfekte Übergang für einen Kuss (einer von euch beiden wird dann ja wohl mutig genug dazu sein); wenn ihr noch in der Phase der frühen Annäherung seid, lenkt sie ihn auf jeden Fall schon in die richtige Richtung.
Ihr werdet sehen, dass das Storytelling eine mächtige Waffe der Verführung ist (weitaus mächtiger als das Aussehen von Megan Fox).
Daher also nun die Aufgabe des Tages:
Erzählt die Geschichte eurer nächsten interessanten Bekanntschaft und schaut, was passiert (ihr habt damit nichts zu verlieren). Oder noch besser: Denkt euch eure eigenen Geschichten aus und schreibt sie mir!


In diesem Sinne,
Go Girl, go!
Eure Catherine

Montag, 6. Dezember 2010

Body Language


Auch wenn viele Philosophen oft groben Unfug verzapfen, so haben sie doch etwas Wichtiges erkannt (wenn auch nicht erklärt): Der Mensch besteht aus Körper und Geist – ob dabei der Geist durch den Körper bedingt ist oder nicht, ist uns erst einmal völlig egal, denn Fakt ist: Für eine erfolgreiche Verführung brauchen wir immer beide. Zum Thema geistreicher und sexy Konversation werde ich euch noch ausführlich mit Ratschlägen versorgen, aber heute wollen wir uns dem anderen, einfacheren Teil zuwenden.
Wie können wir unseren Körper zur Verführung nutzen?
Natürlich wäre die Standardantwort. Ist doch kein Problem, wenn man eh geil aussieht. Und wenn nicht – Pech gehabt! Das ist natürlich ganz großer Blödsinn. Das, was andere an dir visuell wahrnehmen – also das Aussehen – besteht nicht nur aus der Länge deiner Nase und der Größe deiner Brüste, sondern ist vielmehr ein Eindruck, der sich aus verschiedenen Faktoren zusammensetzt. Natürlich ist es eher von Vorteil, schlank statt fett zu sein (auch dazu wird es noch eine Kolumne mit hilfreichen Tipps geben), aber der schönste Körper nützt dir nichts, wenn du ihn nicht zu nutzen weißt (siehe „Die Fehler meiner besten Freundin“), und auch das Mädel, das die Natur nur mittelmäßig ausgestattet hat, kann sich so verhalten, dass sie extrem begehrenswert erscheint. Dabei kommt es zunächst natürlich auf die richtige Körperhaltung an. Ja, das hat man euch schon tausendmal erzählt, aber leichter wird’s dadurch auch nicht... Nicht jede von uns trainiert dreimal die Woche Ballett und kann sich einer natürlichen Grazie mit geraden Schultern, Brust raus und perfekter Körperspannung rühmen. Klar, es ist nicht besonders sexy, die Schultern hochzuziehen, die Arme zu verschränken und sich möglichst unsichtbar zu machen. Das sind Kleinigkeiten, an denen man arbeiten kann. Ganz besonders unattraktiv kommt übrigens auch der krumme Rücken rüber – die wenigsten Männer träumen von einer heißen Nacht mit Quasimodo.
Bittet doch einfach eure Freundinnen, euch immer darauf anzusprechen, wenn ihr wieder mal ein Körpersprache-NoGo begeht – bald werdet ihr so genervt sein, dass ihr von ganz alleine die ungeschützte aber gesündere und attraktivere Haltung einnehmt.
Am besten funktioniert allerdings immer noch Mind Over Matter: Wenn ihr es schafft, euch mit euch selbst so wohl zu fühlen, dass ihr euren Hals, eure Schultern, Brüste etc. nicht mehr verstecken wollt, wird eure innere Haltung automatisch die Körperhaltung verbessern (dazu muss ich noch einmal auf „Die Fehler meiner besten Freundin“ verweisen – hör endlich auf, dir selbst peinlich zu sein!).
Die richtige Körpersprache besteht also aus zwei Teilen: Beseitigung der Contras und Entwicklung der Pros. Zum einen kannst du an dir selber arbeiten, indem du dir die Haltungen und Gesten abgewöhnst, die Desinteresse und Schüchternheit signalisieren. Dabei ist das wichtigste Stichwort Offenheit (was nicht heißen sollst, dass du ab sofort nur noch mit gespreizten Beinen dasitzen sollst): offene Arme, ein entblößter Hals und Brust raus signalisieren auch ein offenes Wesen, eine interessante und interessierte Frau mit der man Spaß haben kann.
Zum anderen kannst du dir ein paar Tricks aneignen, die dich sofort attraktiver erscheinen lassen. Vergiss nicht: Der wichtigste Körperteil ist für die allermeisten Männer (und Frauen) das Gesicht!
Benutze deine Lippen: Lächle viel und mit geöffnetem Mund, beiß dir spielerisch auf die Unterlippe, lache genauso laut und lange wie es dir Spaß macht, saug genüsslich an deinem Strohhalm (genauso wie du es tun würdest, wenn du keine Angst vor Blow-Job-Assoziationen hättest), vermeide zusammengekniffene Lippen und achte stattdessen darauf, den Mund immer ein wenig geöffnet zu lassen (ein wenig, sagte ich – Frösche und Fische sind selbst für die meisten Zoophilen uninteressant). Des Weiteren sind zusammengekniffene Augenbrauen eher schlecht, durch die Haare fahren aber gut – solange es nicht in einer Zwirbel-Manie ausartet.
Zum Abschluss will ich euch noch ein großes Geheimnis verraten: Männer wollen Sex mit einer bestimmten Frau, wenn sie sowieso gerade an Sex denken (diese Erkenntnis wird uns noch sehr nützlich sein). Deshalb ist es immer eine gute Idee, sich so zu verhalten als hätte man gerade Sex. Im Klartext: Nimm so oft es geht eine Körperhaltung an, die auch zum Sex geeignet wäre. Wenn dir etwas runterfällt, streck den Hintern nach oben. Wirf gelegentlich mit geöffneten Lippen den Kopf nach hinten. Wenn dir etwas gefällt oder Spaß macht, sag nicht „oh, wie nett“, sondern lass ein kleines begeistertes Stöhnen hören. Mach dem Mann klar, dass Sex und du ein und dieselbe Sache sind.



In diesem Sinne,
Go Girl, go!
Eure Catherine

Sonntag, 5. Dezember 2010

Die Fehler meiner besten Freundin


Tina ist süß. Sie ist ein bisschen größer als ich, sehr schlank, hat dunkle Haare, blaue Augen und das Gesicht eines schmollenden Porzellanpüppchens. Trotzdem hatte Tina (24) bisher genau einmal Sex. Und der war nix. Was ist da falsch gelaufen? Will Tina etwa nicht gevögelt werden?
Allerdings. Außerdem ist Tina praktisch pausenlos verliebt. Und dabei sehr ausdauernd: Seit anderthalb Jahren schwärmt sie für einen Kommilitonen (was er nicht weiß), und hat es ganz im Sinne der guten Freundschaft sogar geschafft, mit ihm allein eine Woche nach Kreta zu fliegen. Schon auf dem Flughafen erzählte er ihr allerdings – damit ihre Freundschaft nicht von Geheimnissen beeinträchtigt würde – , dass er in den letzten Monaten ungefähr die Hälfte ihrer gemeinsamen weiblichen Bekannten flachgelegt habe (was sie nicht wusste), nur leider sei daraus ja nie was geworden. Jetzt ist Tina völlig desillusioniert und wird niemals mit ihm schlafen (was er nicht weiß). Dabei hatte sie sich extra sexy Unterwäsche gekauft (die er niemals sehen wird).
Diese Geschichte hat mich keineswegs überrascht – ganz im Gegenteil, es wäre geradezu ein Schock gewesen, wenn Tina einmal den Kerl ihrer Wahl erfolgreich verführt hätte. Ist Tina vielleicht ganz einfach uninteressant? Das kann ich nach über zehn Jahren Freundschaft eindeutig verneinen. Tina hat einen absolut abgefahrenen Humor, ist clever, belesen und freundlich.
Nur schade, dass die Jungs davon nichts wissen. Klar, auf den ersten Blick weckt Tina durchaus das Interesse der männlichen Bevölkerung (immerhin ist das Aussehen laut aktueller Umfrage für 44% der Männer das entscheidende Kriterium, um eine Beziehung überhaupt in Erwägung zu ziehen). Wird sie dann allerdings angesprochen, blickt sie zu Boden, lächelt verschämt und nippt mit zusammengekniffenen Lippen an ihrem Glas. Auf die Frage hin, was sie denn so tue, bekommt man ein kaum hörbares „studieren“ als Antwort. Was denn? „Germanistik.“ Und, macht das Spaß, wie sind so die Profs? „Ist okay“.
Zack, Messer im Bauch, Katze tot. Nachdem er sich ein paar solcher Antworten eingefangen hat, wird auch der hartnäckigste Kerl das Weite suchen. Sollte er sich vielleicht aufgrund gemeinsamer Freunde sogar getraut haben, sie mit einer Umarmung zu begrüßen, wird er nun für den Rest seines Lebens das Trauma bekämpfen, einen zu Stein erstarrten Zombie geknuddelt zu haben.
Körperkontakt? Für Tina eine äußerst furchteinflößende Sache. Konversation? Was bitte soll man denn einem völlig Fremden zu sagen haben? Und jede Art nonverbaler Kontaktaufnahme, lächeln, zwinkern oder gar tanzen, ist Tina einfach nur schrecklich peinlich.
Nebenbei bemerkt, auch ich bin Tina öfter mal peinlich. Wenn ich Sexgeschichten erzähle, mein neuestes Lieblingslied vor mich hin singe oder als einzige in einer Bar tanze, würde sie am liebsten vor Fremdscham im Boden versinken. Deswegen wird Tina niemals einen Typen scharf machen mit der Aussicht auf Sex an ungewöhnlichen Orten, niemand wird sie je auf ihre jazzige Stimme ansprechen (falls vorhanden, denn selbst im Schulchor hat sich Tina auf perfekt einstudierte Lippenbewegungen beschränkt) und ganz bestimmt wird der süße Typ am Tresen sie nicht zu einem Cocktail einladen in der Hoffnung auf einen gemeinsamen Tanz.
Leider erweist sich Tina als sehr resistent gegenüber jeder Form von Verbesserungsvorschlägen. Sie glaubt fest daran, dass ihr jeweiliger Auserwählter die kühle zurückhaltende „beste Freundin“ irgendwann spontan küssen wird, um ihr anschließend seine große Liebe zu gestehen. Ich glaube nicht, dass er das tun wird. Es wäre ihm auch viel zu peinlich.
Auf diesem Planeten gibt es ein ganzes Heer von Tinas, kluge attraktive Frauen, die sich selbst im Weg stehen, die viel zu viel Angst haben, sich lächerlich zu machen, um jemals etwas zu wagen. Deshalb bleiben sie monogame Singles (sie scheinen ihrer rechten Hand ewige Treue geschworen zu haben).
Falls auch ihr euch in Tina ein wenig wiedererkennen könnt – Glückwunsch, ihr seid auf dem richtigen Weg, denn ihr habt immerhin schon einmal den Weg zu diesem Blog gefunden, ihr habt es kapiert: es ist Zeit, endlich was zu ändern, anstatt den verpassten Chancen hinterherzutrauern.
Deshalb hier eure Aufgabe des Tages:
Macht heute einfach einmal etwas Lächerliches, etwas, dass euch normalerweise viel zu peinlich wäre. Zieht den viel zu kurzen Minirock an, den ihr in einem Anflug von Wahnsinn gekauft hat; erzählt eurem „besten Freund“, dass ihr ihn schon immer mal flachlegen wolltet, oder einem völlig Fremden von euren Vergewaltigungsfantasien; tanzt in der Disco genauso wie vor dem Spiegel und am besten an der Stange; haltet auf der Straße eine Rede über die Ausbeutung der Arbeiterklasse; geht an einen FKK-Strand und macht dort den Sonnengruß, oder was auch immer euch einfällt – und schreibt mir eure Erfahrungen!
Ihr werdet sehen – der erste Schritt zu eurem neuen Leben als selbstbewusste erfolgreiche Pick-up Ladys ist die Überwindung eurer eigenen Hemmungen; streicht „peinlich“ aus eurem Wortschatz und ersetzt es durch „aufregend“!


In diesem Sinne,
Go Girl, go!
Eure Catherine

Mr Right? Try before buy!

Bevor es hier richtig ans Eingemachte geht, möchte ich ein paar Fragen beantworten, die mir schon viele Mädels gestellt haben. Vielleicht habt auch ihr noch Zweifel daran, ob ihr überhaupt eine Pick-up Lady sein wollt, und ob es nicht vielleicht klüger wäre, einfach in der Ecke zu sitzen und darauf zu warten, dass Mr Right euren wundervollen Charakter erkennt, euch auf sein Pferd holt, und mit euch in den Sonnenuntergang... na, den Rest kennen wir ja. Also:
  • Warum sollte ich überhaupt lernen, Männer aufzureißen? Ich wünsche mir doch nur eine vertrauensvolle ehrliche Beziehung!

Und das ist auch eine prima Idee. Nur: Eine solche Beziehung zu beginnen, erfordert nicht nur viel Arbeit, sondern auch sorgfältige Auswahl. Es gibt eben nicht nur den einen perfekten Kandidaten, sondern viele Prinzen mit Froschgenen und umgekehrt. Mein erster Rat dazu wäre: Ausprobieren! Du vergibst dir nichts, wenn du erstmal eine unverbindliche Affäre beginnst, bevor die Liebesschwüre und das „du legst zuerst auf!“ beginnen. Es ist nicht besonders clever, sein Herz an den erstbesten Kerl zu hängen, der dich charmant anlächelt, und dich sofort in das große Beziehungsdrama zu stürzen, zwei oder drei Jahre darauf zu warten, dass er sich ändert, und dann durch den ganzen Trennungsstress zu gehen.
Entweder er taugt was nach der ersten Nacht oder nicht (und damit meine ich nicht, dass er Mr LoverLover sein muss, sondern dass ein Mann, der nach einer Nacht das Interesse verliert anstatt dir Kaffee und Croissants ans Bett zu bringen, sowieso kein geeigneter Kandidat gewesen wäre). Wenn du also in unserer globalisierten Welt der fast unbegrenzten Möglichkeiten deinen Traumpartner finden willst, dann sei ein kluges Mädchen, gib auch den auf den ersten Blick unscheinbaren Jungs eine Chance und bilde dir nicht ein, dass die George-Clooney-Kopie (oder Robert Pattinson, wahlweise) unbedingt dein Seelenverwandter sein muss. Um es in einer Sprache zu sagen, die alle Mädels verstehen: Du würdest dir diese unglaublich heißen Peeptoes auch nicht kaufen, ohne sie vorher anzuprobieren. Und für die Besteigung des Mount Everest lässt du sie wahrscheinlich lieber zuhause. Mein erster Tipp für alle Pick-up Ladys in spe lautet also:
Try before buy! Und wenn es nicht passt – hattest du immerhin Spaß!


In diesem Sinne,
Go Girl, go!
Eure Catherine




Samstag, 4. Dezember 2010

Go Girl, go!

Männer, die jede Nacht eine andere abschleppen, sind verdammt heiße Draufgänger, Don Juans oder schlimmstenfalls böse, böse Machos, nach denen man sich nur heimlich verzehren darf. Frauen, die ebenfalls keine Gelegenheit auslassen, sind zwar glücklicherweise nicht mehr als Huren verschrien, werden jedoch misstrauisch beäugt und dürfen sich über jede Menge Lästereien von Seiten ihrer weniger erfolgreichen Geschlechtsgenossinnen erfreuen.
Auch die Kerle, die bei diesen Damen hoffnugslos abgeblitzt sind, vertreten hinterher natürlich die Meinung, sie würden sich sowieso nie mit solchen Schlampen einlassen... Was also haben die Pick-up-Ladys zu befürchten? Neidische Blicke und den Ruf, das aufregendste Wesen zu sein, das man in einer Bar treffen kann.
Warum gibt es dann trotzdem immer noch so viele Mädels, die sich lieber den kleinen Finger abhacken würden, als die Party mit dem gutaussehenden, interessanten Mann, den sie gerade kennengelernt haben, ins eigene Schlafzimmer zu verlegen? (Es sei denn natürlich, man ist hoffnungslos betrunken und kann sich am nächsten Tag für seinen „Fehltritt“ geißeln.)
Und warum denken die meisten Frauen, sie könnten bei dem Kerl ihrer Wahl sowieso nicht landen?
Vielleicht kennen einige von euch die „Pick-up-Artist“-Bewegung, die in den USA Massen von schüchternen unauffälligen Jungs dazu verhilft, auch mal bei einem interessanten Mädchen zu landen, und vielleicht sogar eine Beziehung mit ihrer Traumfrau anzufangen. Die sogenannten PUAs lernen, ihre Komplexe zu überwinden, für Frauen interessant zu werden und – last but not least – die Kunst der Verführung. Auch in Deutschland gewinnt die Aufreißer-Bewegung immer mehr Anhänger, denn offensichtlich besteht verdammt viel Bedarf!
Könnt ihr euch das vorstellen? Die Männer, das angeblich so unsensible Geschlecht, haben endlich geschnallt, dass sie an sich arbeiten müssen, wenn sie bei uns ankommen wollen – und feiern damit gewaltige Erfolge. Nur wir Mädels denken immer noch, dass wir unseren Traumprinzen schon kriegen werden, wenn wir nur lange genug warten und fünf Kilo abnehmen. Dabei haben uns die PUAs längst gezeigt, dass es auf ganz andere Eigenschaften ankommt – und die kann man lernen!
In meinem Pick-up-Lady-Blog werde ich euch ab sofort mit jeder Menge nützlicher Tipps zum Thema Goal Achievement in Sachen Verführung versorgen – die Emanzipation muss schließlich nicht damit aufhören, dass wir Karriere machen und unser Essen vom Chinesen liefern lassen. Es wird Zeit für eine sexuelle Befreiung – und zwar von uns selbst, unseren Vorurteilen, Komplexen und einengenden Moralvorstellungen.

In diesem Sinne,
Go Girl, Go!
Eure Catherine